Vor einigen Tagen habe ich mir den Film „Die 4. Revolution – Energy Autonomy“ angesehen – einen Review möchte ich euch nicht vorenthalten. Es handelt sich um eine Öko-Doku, die sich mit alternativen Energieformen und autonomer Energie-Versorgung beschäftigt. Es ist die Verfilmung eine des Sachbuches „Energieautonomie“ von Hermann Scheer.
Der Film zeigt funktionierende Beispiele aus Dänemark, Mali, Bangladesh, den USA und weiteren Ländern. Insgesamt werden alle Projekte sehr positiv dargestellt: Schöne Windräder, Wüsten voll mit Sonnenkollektoren, pfeilschnelle Elektro-Autos, wohnliche Niedrigenergie-Häuser und sogar Mikro-Kredite.
Als einziger Kritiker ist Fatih Birol, der Chef-Ökonom der International Energy Agency (IEA). Er wird müde, grau-in-grau und mit ruhiger Musik in Szene gesetzt – insbesondere wenn er darüber spricht, dass alternative Energieformen noch nicht ausgereift sind und man doch lieber Kohle- oder Atom-Kraftwerke bauen solle. Ebenso erzählt Biro – durch den kräftigen Einsatz von Schnitten – wie er „all sein Wissen“ bei seinem früheren Arbeitgeber, der OPEC (Organization of the Petroleum Exporting Countries), erlernt hat. Danach erfolgt wieder ein Schwenk auf Windräder im Sonnenschein, fröhliche Musik klingt an und eine weitere Person erzählt von einem funktionierenden Projekt, z.B. der Energie-Autonomie eines Dorfs in Dänemark.
Generell zeigt der Film sehr viele und schöne Beispiele, wie man sie bisher noch nie so kompakt sehen konnte. Für Interessierte liefert diese Dokumentation einen breiten Schwenk über unterschiedliche – und doch verbundene – Projekte. Jedoch fühlte ich mich beim Zusehen regelrecht manipuliert. Die Intention des Films ist unverkennbar und dass er sich hinter einen Pseudo-Neutralen Doku-Fassade verbirgt, musste ich ihm leider in manchen Szenen übel nehmen. Der Film wurde durch Spenden und Unterstützer finanziert, so auch Anbieter von Solaranlagen, etc. Und manche Beispiele wirken auch etwas deplatziert, beispielsweise der für Normalverbraucher unleistbare Elektro-Sportwagen anstatt von realistischen Alternativen.
Interessant ist die These von der „Dezentralisierung der Energiegewinnung“ und dem damit verbundenen Macht- und Geld-Verlust der großen Konzerne. Im Aufruf zur eigenen Aktion, zur Betätigung als Energie-Erzeuger, zur Schaffung einer eigenen Energie-Autonomie ist der Film sehr sehenswert. Und zwar nicht (nur) für überzeugte Ökos, sondern gerade auch für Skeptiker der alternativen Energie. Obwohl diese ihn wohl gerade nicht ansehen werden – zu eindeutig ist seine Werbe-Botschaft.
Von mir bekommt der Film 4 von 5 schnell drehenden Windrädern.