
Aktuell wird gerade durch David Cameron und Barack Obama öffentlich diskutiert, ob verschlüsselte Chats (WhatsApp, iMessage von Apple, Threema, etc.) bzw. verschlüsselte Nachrichten zu verbieten. Nach den Anschlägen auf die Redaktion des Magazins Charlie Hebdo dürfe Terroristen „kein Raum zur sicheren Kommunikation“ geboten werden, sagte Cameron (BBC Interview). Viele Messaging-Tools hatten gerade in den letzten Monaten aufgrund der Enthüllungen von Edward Snowden Verschlüsselungsfunktionen eingebaut bzw. werben mit der sicheren Datenübertragung. Cameron sind dabei besonders die „End-to-End-Verschlüsselungen“ ein Dorn im Auge, bei denen selbst der Dienstanbieter die Nachricht nicht im Klartext lesen kann. Die Ver- und Entschlüsselung findet direkt auf den Endgeräten der Teilnehmer statt und die Nachricht ist während der gesamten Übermittlung verschlüsselt.
Die Forderung von Cameron und Obama ist technisch gesehen absoluter Blödsinn. Verschlüsselte Übertragungen werden heute in einer Vielzahl von Bereichen eingesetzt und Terroristen steht eine Vielzahl anderer Wege für eine sichere Kommunikation offen. Es muss nicht das US-amerikanische Tool What’sApp sein. Heute wird auch auf Online-Banking, den Mail-Account, die Facebook-Seite oder sogar per default die Google-Suchseite verschlüsselt zugegriffen (Protokoll SSL/TLS). Jeder Junior-Entwickler kann eine Web-Seite aufsetzen, die einen gesicherten und verschlüsselten Login und Datentransfer ermöglicht. Über das Tor-Netzwerk und andere Tools können Spuren wie IP-Adressen verwischt und verschleiert werden. Terroristen haben somit viele Möglichkeiten und lassen sich sicher nicht durch das Verbot von verschlüsselten Chats einschüchtern.
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