Eigene Gemüse-Samen für’s nächste Jahr extrahieren – es ist noch nicht zu spät

Oft wird ein größes Mysterium um die Samen von Bio-Pflanzen oder alten Sorten gemacht. Man kauft die Samen um viel, viel Geld … aber dann soll man im nächsten Jahr wieder unzählige Euros für neue Samen ausgeben. Das muss doch nicht sein?

Die Extraktion von Samen aus Früchten ist bei vielen Gemüse-Sorten ganz einfach. Meist einfacher als man denkt.

Bei  Tomaten (Paradeisern) bleiben die Samen meist schon am Schneidbrett in der Küche liegen und werden dann entsorgt. Wenn man diese einfach auf ein Blatt Küchenpapier verteilt und trocknen lässt, dann hat man schon seine eigenen Samen für das nächste Jahr. Nach der Trocknung (ca. 1 – 2 Tage) kann man das Küchenpapier in kleine Teile reissen und diese Papierstücke mit den Samen im Frühjahr einsetzen (das Papier verrottet). Fertig!

Alternativ dazu kann man die Samen auch auf einem Blatt Papier (oder ein alter Katalog) trocknen lassen und die während des Trocknungsvorgangs immer wieder ein bißchen bewegen und verschieben, damit sie nicht zu fest ankleben. Manchmal muss man die Samen auch mit den Nägeln etwas vom Papier „abkratzen“. Die so getrockneten und abgelösten Samen kann man einfach in einer kleinen Papiertüte verstauen (aus Zeitungspapier selbst falten, evtl. mit Büroklammern fixieren) … und natürlich gut beschriften. Die Lagerung der Samen kann nach guter Trocknung bei Zimmertemperatur erfolgen.

Mit Paprika oder Chilli funktioniert dies genauso einfach. Auch da wandern sie Samen normalerweise schon in der Küche in den Müll, obwohl man sie so einfach und gut nutzen könnte. Und es funktioniert auch mit Bio-Gemüse aus dem Supermarkt (z.B. ein Bio-Paradeiser-Mix mit vielen interessanten Sorten).

Für alle Experten gibt es noch eine Spezial-Methode für Paradeiser-Samen, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Diese Methode ist etwas komplizierter und aufwänder, jedoch werden die Samen dadurch länger haltbar und sie keimen auch rascher aus. Denn um die Samen befindet sich eine Schutzschicht, die keimungshemmend wirkt. Diese sorgt dafür, dass die Samen in der Natur nicht zu früh aufgehen und die Keimlinge dann möglicherweise erfrieren. Diese Schutzschicht entfernt man mit der „Gärungs-Methode“, wobei dies die Natur (bzw. die Erde nach dem Aussähen) auch von selbst erledigen kann, man muss nur evtl. eine Woche länger warten.

Die Methode ist unter folgendem Link ausführlich beschrieben: http://experimentselbstversorgung.net/tomaten-fuer-die-welt/

Zusätzlich kann man die Lagerfähigkeit erhöhen, wenn man die Samen nach der Gärung (oberhalb beschriebene Methode) einige Stunden in kalte Knoblauchbrühe oder kalten Kamillentee zur Desinfektion einlegt. Dies ist ein Tipp von Sarah (im Kommentarbereich des oberhalb verlinkten Artikels).

Viel Spaß!

P.S.: Siehe auch allgemeine Informationen unter „Bio-Gemüse selbst anbauen„.

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