Öl-Katastrophe: Einsatz von Atombombe?

Bisher sind alle Versuche das Bohrloch der Deepwater-Horizon zu schließen gescheitert. Die Bohrinsel von BP (British Petroleum bzw. „beyond petroleum“) war Ende April 2010 nach einer Explosion gesunken und hat das offene Bohrloch zurückgelassen, durch das nun ständig Erdöl in den Golf von Mexiko gespült wird.

Nukleare  ExplosionAuch der aktuelleste Versuch – die Operation bzw. Methode „Top-Kill“, bei der Schlamm, Zement und anderes schweres Material mit großen Druck in das Bohrloch gepumpt wurde um es zu verschließen – gilt nun offiziell als gescheitert.

Nun werden Rufe nach dem Einsatz einer kleinen [sic] Atombombe laut. Dies basiert einerseits auf einer Empfehlung der russischen Zeitung „Komsomoloskaya Pravda„, nach deren Aussagen in Russlang bereits mehrfach Ölquellen oder Bohrlöcher mit geziehlten Sprengungen von Atombomben geschlossen wurden. Gleichzeitig heißen auch viele Amerikaner diesen Vorschlag gut und üben Druck auf das Weiße Haus aus.

In einem Artikel auf Telepolis gibt es dann auch folgendes zu lesen:

„Matt Simmons, der Gründer der Energie-Invedstmentbank Simmons & Company sagte gegenüber Bloomberg News, dass die Regierung nun die Zügel in die Hand nehmen müsse. Der Einsatz einer kleinen Atombombe sei wohl die einzige noch verbleibende Möglichkeit, das Loch zu schließen.“
[Quelle: http://www.heise.de/tp/blogs/2/147723]

Ich frage mich nur: Ist das wirklich euer Ernst? Ist das reiner Populismus? Und denkt hier noch irgendjemand (wirklich!) an die Umwelt?

Eurovision Song Contest und Israel

Eigentlich hatte ich wirklich nicht vor in diesem Blog über den Eurovision Song Contest (ESC) zu schreiben. Und vor einer Woche hätte ich jeden für verrückt erklärt, der mir das vorhergesagt hätte.

Aber sei es, wie es sei: Lena Meyer-Landrut hat für Deutschland gewonnen (nach 28 Jahren ohne Sieg) – und in Facebook, Twitter und diversen Blogs gibt es Diskussionen, Wortgefechte, Flame-Wars und Beschimpfungen, sodass man sich fast schon wünscht, die gute alte Netiquette würde verpflichtend mit jedem Internetanschluss gelehrt und geprüft werden.

Grund des Anstosses sind Punkte, die Israel Deutschland gegeben – oder eben nicht gegeben – hat. Obwohl Lena schon haushoch in Führung war, hat Israel 0 Punkte vergeben. Und was danach an Kommentaren ins Netz geschossen wurde, lässt einen traurig die Schultern zucken. Entweder haben es manche Leute immer immer immer noch nicht kapiert – oder sie wollen einfach nicht. Da wird „Israel“ mit „Juden“ gleich gesetzt, werden Pauschalismen aus den tiefsten Schubladen hervorgeholt, …

Lange Rede, kurzer Sinn: Diesen Artikel lesen und die eingebetteten Kommentare ansehen.

Gelebte Politik – 449 Stimmen von 88 Abgeordneten

Über @ArminWolf  (Twitter) habe ich diese nette kleine visuelle Anekdote bekommen: „Hier das köstliche YouTube-Video aus der ZiB2: Wie 88 Abgeordnete in der Duma 449 Stimmen abgeben (ab 0.35 min)“

Hier unterhalb ist das entsprechende YouTube-Video (leider in russisch). Einfach bis Minute 0:35 warten.

Selbstmorde und das iPhone

iPhone

iPhone (unter Creative Commons-Lizenz Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Unported - Name: DanielZanetti)

Hier ein kurzer Hinweis auf eine aktuell heiß laufende Diskussion über die Ethik und das iPhone – als Nachtrag zu meinem vorigen Artikel über ethische Unternehmen.

Beim chinesischen Unternehmen Foxconn haben seit Jahresbeginn zehn Menschen Selbstmord begangen (Anmerkung: ca. 4,5 Monate), wobei Kritiker einen Zusammenhang zwischen den Arbeitsbedingungen (z.B. mit einer Arbeitszeit von 70 pro Woche) und dieser hohen Todesrate sehen.

Diese Information würde es wohl kaum in die westlichen Medien schaffen, wenn Foxconn nicht ein Hersteller für technische Geräte von Apple, HP, Dell und weiteren Firmen wäre. Unter anderen wird auch Apple’s  iPhone hier produziert. Weiterlesen

Ethische Unternehmen

Gibt es ethische Unternehmen? Warum sollte ein Unternehmen ethisch sein?
Wie kann man die Ethik eines Unternehmens messen? Sind manche Unternehmen ethischer als andere? Und wenn ja, warum?

Das alles sind schwierig zu beantwortende Fragen.

Die Arbeit „Ethische Ratings für Unternehmen aus Konsumentensicht – Möglichkeiten, Auswirkungen und Grenze“ von Barbara Ries Tarock-Karte Sonneund Norbert Sträter umreißt die Grundlagen von ethischer Bewertung und baut einen beispielhaften Kriterienkatalog auf – zeigt aber auch die Grenzen von ethischen Kriterien bei der objektiven Bewertung. Das 17-seitige Dokument (wobei noch ein paar Seiten wegen Titelblatt, Inhalts- und Literaturverzeichnis abgezogen werden können) ist recht kurzweilig zu lesen und eine gute Grundlage für das Thema:  http://129.3.20.41/eps/get/papers/0409/0409001.pdf

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Facebook verbessert Schutz der Privatsphäre…

… zumindest hat Facebook das angekündigt ;-))

facebook-keyholeAuf massiven Druck der User und der Medien (siehe auch früheren Artikel „Facebook – Openbook“) hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg rasch Besserung zum Thema Privacy (Privatsphäre) und zur Übersichtlichkeit der Einstellungen versprochen. Angeblich sollen diese schon heute (Mittwoch, der 26.5.2010) verfügbar werden.

Weitere Details sind unter http://techcrunch.com/2010/05/25/facebook-privacy-controls-2/ (englisch) zu finden.

Ich bin gespannt! Am besten gleich mal testen …

Geo Slavery

Unter dem ominösen Begriff „Geo Slavery“ verbirgt sich die Furcht vor der Überwachung und Verfolgung von Menschen in Echtzeit – und dem damit verbundenen Freiheitsentzug. GPS SatellitWenn ein Mitarbeiter nicht einmal mehr auf die Toilette gehen kann, ohne dass seine Chefs oder Vorgesetzten das überwachen können (inkl. genauer Zeitpunkt, Dauer, etc.), dann ist dies eine neue Form von Sklaverei – eben Geo Slavery.

Die rasante Entwicklung von GPS-Systemen (Global Positioning System) lässt Science-Fiction-Film-Visionen heute als reale Möglichkeiten erscheinen. Beispielsweise das jedem Menschen ein Chip eingepflanzt wird Simulation von GPS  Satelliten im Orbitund er so rund um die Uhr überwacht werden kann. Natürlich nur zu seinem besten!

Gründe kann man viele finden: Überwachung der Vitalfunktionen, Sicherheit vor Entführungen, Auffinden von vermissten Personen, Verbrechen einfacher aufklären (war er am Tatort oder nicht?) und vieles mehr. Aber wollen wir das?

Ein Artikel zu diesem Thema aus dem „IEEE Technology and Society Magazine“ (Frühjahr 2003, englisch) von Jerome E. Dobson and Peter F. Fisher ist unter folgendem Link zu finden: https://www.msu.edu/~kg/874/geoslavery.pdf

Experimental Cooking

Was passiert, wenn ein paar Personen unabhängig von einander jeweils drei Zutaten zum Kochen einkaufen und

Vorbereitung zum Experimental Cooking (nicht verpflichtend ;-))

Vorbereitung zum Experimental Cooking (nicht verpflichtend ;-))

dann ein Abendessen für ihre Freunde kochen? Richtig, es wird wirklich lustig.

Das ist ein Event, den wir mal „‚Experimental Cooking“ getauft haben. Und den man sehr einfach nachmachen kann. Man benötigt nur ein paar Freunde (vier bis fünf), eine Küche und den Mut zur Spontanität.

Es gibt nur ein paar Regeln, die auf der Seite Experimental Cooking beschrieben sind.  Wichtig ist:

  • Jeder bringt drei Zutaten mit.
  • Man darf sich nicht vorher absprechen.
  • Man kocht gemeinsam ein mehrgängiges Menü
  • Man hat viel, viel Spaß dabei!

Einfach ausprobieren. Wo kommt man sonst zu Feigenknödeln im Haferflocken-Kokos-Mantel auf Waldbeer-Fruchtspiegel an Vanille-Eis, würzigen Salat-Hühner-Wraps mit blanchiertem Salat und Birnen-Walnuss-Raki-Sauce oder Kartoffel-Bier-Suppe mit geschmolzenen Tomaten und Basilikum-Brotwürfeln?

Mehr Infos und konkrete Beispiele findet ihr unter Experimental Cooking. Viel Spaß beim Selbermachen!

Facebook – Openbook

In den letzten Tagen sind die Diskussionen zu Facebook und dessen Privacy-Policy (Einstellungen zur Privatsphäre) immer heftiger geworden.Gestern hat Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zugegeben, dass „einige Fehler gemacht wurden“ (siehe http://mashable.com/2010/05/23/facebook-ceo-mistakes/ –  englisch mit Originalzitat).

Logo YourOpenbook.org

Logo YourOpenbook.org

Nun sollen die Einstellungen einfacher, übersichtlicher und benutzerfreundlicher gemacht werden. Angeblich wird schon daran gearbeitet…

Aber es ist Skepsis angebracht. Oft schon wurde Facebook überarbeitet und meist haben sich die Benutzer danach schlecht zurecht gefunden als vorher. Es gab fast bei jeder Änderung eine Petition in Form einer Gruppe, wie z.B. „Please give us back the old Facebook design“. Und die Privacy-Einstellungen wurden ebenfalls durchlässiger und nicht strikter.

Für alle, die „Openbook“ noch nicht kennen. Hier kann man sehen, was Benutzer so alles auf Facebook offenlegen –

Please Rob Me!

Ausschnitt der Web-Seite "Please Rob Me!" (http://pleaserobme.com)

und wie leicht man danach suchen und es einsehen kann: http://youropenbook.org

Und ebenfalls interessant: „Please Rob Me!“ – eine Webseite, die aus deiner Kunst-Aktion entstand, wo auf die unfreiwillige Preisgabe von persönlichen Informationen und privaten Details hingewiesen werden sollte. Aus Facebook, Twitter und anderen Diensten wurden alle Meldungen zusammengefasst, die sich mit „ich bin auf Urlaub“, „ich bin 2 Wochen weg“, usw. befassten. Eine Einladung zum Einbrechen: http://pleaserobme.com/
(Die Seite ist derzeit aber – nach zahlreichen Diskussionen – schon offline).

Aber es gibt auch Gegenbeispiele: So wurde ein Einbrecher gerade wegen Facebook überführt (siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,649900,00.html).

Gleichzeitig gibt es Projekte wie „Diaspora“ – ein dezentrales Open Source Anti-Facebook mit einem ähnlichen Geschäftsmodell wie WordPress – derzeit ein großer Hype entsteht: http://www.sayeducate.com/2010/05/14/hate-facebook-diaspora-may-do/

Das Thema bleibt unter Beobachtung…

Facebook gab Nutzerdaten an Dritte weiter

facebook-keyholeFacebook wurde überführt, wie es persönliche bzw. genauer gesagt personenbezogene Daten ohne Einverständnis der Nutzer weiter gegeben hat. So wurden an Werbefirmen, wie Google DoubleClick und Yahoo Right Media auch User bzw. Login Namen und User ID von Personen weitergegeben, die auf eine eingeblendete Werbung geklickt haben. Mit diesen Daten kann nachträglich der genaue Wohnort, das Alter, das Geschlecht und vieles andere aus Facebook abgezogen werden – wenn auch dort die Einstellungen zur Sicherheit und Privatsphäre (Privacy Settings) nicht korrekt sind.

Mehr Informationen sind im Artikel „Facebook and Others Caught Sending User Data to Advertisers“ (englisch) zu finden.